Dieser Kommentar bezieht sich ebenfalls auf Kapitel 4- Seite 23....weitere autofreie Wohngebiete...die Stellplatzordnung so anpassen....Mangel an PKW-Stepllplätzen scheitert.
ICH HABE LANGE ÜBERLEGT OB ICH DIESEN ANTRAG STELLEN SOLL - ICH MUSS:
Ich wende mich an Euch mit diesem Thema,
weil mir klar geworden ist, daß wir hier kurzfristig eine Riesenchance in Richtung Verkehrswende und lebenswerte Stadt verpassen.
Die letzten Jahrzehnte dominierte das Auto das Bild unserer Städte.
Durchschnittlich steht ein Auto 22 Stunden am Tag.
Weniger Stellplätze bedeuten weniger Verkehr, geringerer Lärm, bessere Luft. Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf den Straßen, Plätzen und Höfen entsteht.
Auch Corona hat gezeigt das wir mehr Platz für Menschen statt für Autos in unserer Stadt benötigen.
Wir brauchen eine lebenswerte gesunde Stadt mit mehr ÖPNV.
Beispiele wie die Stadtstaaten Berlin und Hamburg zeigen, daß Millionenstädte diesen Weg gehen können.
Erstmals hat Köln als Stadt die Möglichkeit hier die Regeln selber zu ändern, da dies durch Änderungen in der Gesetzesgebung ermöglicht wird.
Gleichzeitig gibt es nicht genug günstigen Wohnungsbau in Köln.
Ein sehr aktuelles Thema auch in den Medien.
Diesen fordern ja alle unisono – doch wie wollen wir denn eigentlich umsetzen?
Erbpachtvergaben sind nur ein Weg- die Abschaffung der Stellplatzpflicht ein effizientes , kurzfristige und kostengünstiges Mittel um mehr Genossenschaften , Baugruppen etc. am Wohnungsbau zu beteiligen.
Ziel sollte Verwaltungsvereinfachung sein: Praxis mit Dispensen, Verzichten, Ablösevereinbarungen gibt enormen Verhandlungsbedarf und Verzögerungen beim Bau-Studien von Berlin zeigen, daß bei Abschaffung der Stellplatzpflicht weder ein Über- noch Untermaß an Stellplätzen geschaffen wurde. Vielmehr sollten diejenigen belangt durch Geldsummen werden oder direkte Finanzierung von ÖPNV, die Stellplätze über ein übliches Maß hinaus bauen wollen. Zürich hat eine Maximalnorm eingeführt.
Was spricht dagegen, diese Modelle für Köln zu jetzt zu fordern?
Der Normalfall sollte die Schaffung von Wohnungsbauten ohne Stellplatzpflicht sein, nicht die Regel wie bisher ( seit 1939)
Es gilt die Ausnahmen zu regeln:
-Carsharingplätze
-Stellplätze für Anlieferung und Service
-Stellplätze für Behinderte und sonstige in der Mobilität eingeschränkte Personen.
-...weitere
Entscheidungen wurden getroffen, die Konsequenzen in der Umsetzung fordern:
-Der Klimanotstand wurde in Köln ausgerufen
-Masterplan nachhaltiges Köln wurde erstellt
Es ist kaum anzunehmen, daß sich bei annähernd gleicher Subvention von Stellplatzbau ein Umdenken freiwillig ergibt.
Argumente:
-Die Baubranche ist eine der größten Verursacher von CO2-Ausstoss und von Müll
Tatsachen:
die Stellplatzpflicht erhöht unnötig die Baukosten. Für alternative und innovative Bauformen wie Genossenschaften, Baugruppen etc. wirkt der Zwang zum Stellplatzbau als Investitionsbremse.
Nach einer Studie der Stadt Hamburg, kostet die Herstellung der Tiefgaragenstellplätze durchschnittlich ca. 220 € / m2 Wohnfläche, dabei werden mindestens 34 m2 Fläche /100 m3 Raum verbaut/versiegelt.
Da immer mehr kleine Wohnungen gebaut werden und die Stellplatzpflicht immer Stellplatz / Wohnung fordert, führt auch nicht zu weniger Stellplätzen bei einer geringfügigen Reduktion.
Wenn der Zwang zur Pflicht der Erstellung von Stellplätzen entfällt, heisst das nicht, daß Investoren und private Bauherren keine Pkw-Stellplätze mehr bauen dürfen.
Die Erfahrungen in den Beispielstädten zeigen, dass in zentralen Lagen’ mit ‚höherwertigem Wohnungsbau z.B. Eigentumswohnungen in der Regel weiter Stellplätze aus Vermarktungsgründen hergestellt werden.
Allerdings ist der Bau von Tiefgaragen m.E. nicht nachhaltig, da sich diese kaum durch andere Funktionen nachnutzen lassen. In innerstädtischen Bereichen führt der Zwang zu Stellplätzen oftmals notwendiger Weise zu Abriss und Neubau mit (größerer) Tiefgarage. Wichtige Erdgeschossbereiche veröden durch Tiefgaragen Einfahrten.
In eher dezentralen Lagen werden die Stellplätze ja eher durch oberirdisches Parken wie Carports oder Garagen hergestellt. Auch diese kann ja jeder weiter nach Bedarf erstellen und zugunsten zukünftig besserer Anschluss an ÖPNV aufgeben und durch Spiel- , Frei, oder evtl. auch Bauflächen nachgenutzt werden.
Die immer noch hohe Mindestanzahl an Stellplätzen führt vermehrt zu Ansiedlung von Verkaufsstätten in Randgebieten und damit zur Verödung von Stätten.
Ebenso könnten Investoren in allen Bereichen an dem Ausbau des ÖPNV-Netzes beteiligt werden, anstatt am Bau von weiteren Stellplätzen!
Projekte für autofreies Wohnen bleiben weiterhin rechtlich kompliziert! Oder sogar annähernd illegal!
Es gibt noch jede Menge weitere Argument dafür , dass wir so handeln müssen, wenn wir eine kurzfristige Verkehrswende und mehr günstige Wohnunge ernsthaft wollen.
Fazit:
Wir müssen jetzt handeln.
Es muss ein Gesetz für Köln geschaffen werden, welches die Möglichkeit für zukünfitges Bauen eröffnet, wo der Zwang zum Stellplatzbau für PKW die Ausnahme wird!
‚Sie leistet keinen Beitrag zu den heutigen Zielsetzungen einer nachhaltigen Stadt- und Mobilitätsentwicklung; im Gegenteil, sie kontakariert diese’ Behr Weidner 2012