Veranstaltung: | Kommunalwahlprogramm 2020 KV Köln: Corona-Update |
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Kapitelverantwortliche*r: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 24.05.2020) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.05.2020, 14:35 |
CoronaUpd_15: Kapitel 20: Queer
Text
Köln versteht sich als bunte, vielfältige und weltoffene Stadt und ist
Anziehungspunkt für Menschen, die diesen toleranten Charakter unserer Stadt
ebenfalls schätzen. Kölner*innen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell,
transsexuell, transgender, intergeschlechtlich oder auch als queer (LSBTTIQ*)
verstehen , machen nach den Ergebnissen einer 2019 vorgelegten Studie der Stadt
Köln einen Anteil von 10,6 % der Kölner Bevölkerung zwischen 18 und 75 Jahren
aus. Angesichts des gesellschaftspolitischen Rollbacks und der erstarkenden
gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit gilt es, queerpolitische Errungenschaften
nicht nur zu verteidigen, sondern bestehende rechtliche und wieder zunehmende
gesellschaftliche Diskriminierung von Kölner*innen, die sich als LSBTTIQ*
verstehen , müssen konsequent abgebaut werden.
Gerade junge queere Menschen leiden unter den Corona-Maßnahmen besonders,
wenn sie noch ungeoutet sind oder in ihrer Familie keine Akzeptanz für
ihre geschlechtliche Akzeptanz erfahren. Kontakte mit den für sie
wichtigen Peer Groups fallen Pandemie-bedingt weg, wodurch der Bedarf an
unterstützenden Angeboten anderweitig sichergestellt werden muss.
Unsere Grüne Vision für Köln
Wir wollen …
- dass Köln bei Gleichstellung und Akzeptanz von Menschen mit verschiedenen
Identitäten und Orientierungen vorbildlich vorranggeht , Queerpolitik
dabei die unterschiedlichen Perspektiven von LSBTTIQ* und ihrer
Verbündeten sichtbar macht und sie zu konkreten politischen Forderungen
zusammenführt.
- eine Kölner Stadtgesellschaft, die Vielfalt als eine Stärke wahrnimmt,
präventiv gegen jede Art von Diskriminierung vorgeht und die hier lebenden
Menschen in ihren Lebensweisen stärkt und unterstützt.
- die Wahrung und Schaffung von queerfeministisch und intersektional tätigen
Räumen wie das Assata im Hof, Elster Köln und das AZ.
- intersektionale Diskriminierung bekämpfen.
Unsere Grünen Erfolge in Köln
Wir haben …
- bestehende Förderungen mit unseren Haushaltsanträgen im Bereich LSBTTIQ*
erweitert – so wurden z. B. neue Stellen zur Beratung für Trans* im
„rubicon“ und im „anyway“ geschaffen.
- die Präventions- und Aufklärungsarbeit für Kölner Schulklassen und
Jugendgruppen ausgebaut.
- den „Aktionsplan der Stadt Köln zur Akzeptanz sexueller und
geschlechtlicher Vielfalt“ initiiert und entsprechende Haushaltsmittel
bereitgestellt, sodass Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern gegen die
Diskriminierung und Ausgrenzung von LSBTTIQ* ergriffen werden können.
- Gelder für die Studie „LSBTIQ als Wirtschaftsfaktor für Köln“ in den
Haushalt eingebracht.
- Verfügungsmittel für die „Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben Schwule
Transgender” eingeführt.
- den internationalen Austausch mit LSBTTIQ*-Aktivist*innen aus den Kölner
Partnerstädten durch Finanzmittel gefördert.
- die Unterstützung der Stadt Köln für den ColognePride, den IDAHOBIT* und
den KLuST erhöht – die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit wurde
verstärkt, z. B. durch Beflaggung, Empfänge der Community durch die
Oberbürgermeisterin und die Regenbogen-Bahn der KVB.
Unsere Grünen Ziele für Köln
Wir werden …
- die Fachstelle LSBTI in der Stadtverwaltung sowohl personell als auch mit
Sachmitteln besser ausstatten, damit sie ihre Arbeit innerhalb und
außerhalb der Verwaltung ausbauen kann und damit die Stadt ihre nationale
und internationale Vorbildfunktion als „Rainbow City“ stärken kann.
- die Beratungszentren für LSBTTIQ* weiter stärken– in der Familienberatung
wie in der Jugendarbeit – und die Aufklärungsarbeit an Schulen weiter
ausbauen sowie dabei die Jugend- und Beratungsangebote im Bereich LSBTTIQ*
bekannt machen.
- die Förderung der Altenarbeit verstärken und weitere gemeinschaftliche
Wohnräume für schwule, lesbische und trans* Senior*innen unterstützen
sowie die Aufklärungsarbeit für LSBTTIQ*-sensible Pflege in den
Einrichtungen der Senioren- und Altenhilfe fördern.
- die Unterstützung für LSBTTIQ*-Geflüchtete ausweiten und uns für eine
intensivere Schulung bei den Behörden einsetzen, weswegen wir mehr
gesicherten Wohnraum, auch für Jugendliche, die aus ihren Familien
flüchten müssen, und für obdachlose Geflüchtete benötigen.
- Köln als Stadt der Vielfalt, Weltoffenheit und Toleranz noch besser
positionieren, um national und international noch stärker als attraktiver
Wirtschaftsstandort und LSBTTIQ*-freundliche Reisedestination wahrgenommen
zu werden.
- die politische Teilhabe und gesellschaftliche Akzeptanz von LSBTTIQ* in
unseren internationalen Partnerstädten durch gegenseitigen Austausch
weiter verbessern.
- Antidiskriminierungsarbeit für Menschen mit HIV in ihrem Umfeld und am
Arbeitsplatz verbessern sowie mehr Mittel für die Aufklärung zu neuen
Behandlungsmethoden wie PREP, HIV- und STI-Prävention bereitstellen.
- durch geeignetes Informationsmaterial und Fortbildungen alle Kölner
Kliniken und Rettungsdienste in Bezug auf Trans*- und Inter*personen
besser schulen.
- die Präventionsarbeit von homo- und transfeindlicher Hasskriminalität
ausbauen und verstärken
- die Aufklärungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen in städtischen Ämtern und
Einrichtungen verstärken.
- uns für eine ökologischere und klimafreundlichere Ausgestaltung des
Christopher-Street-Days einsetzen, z. B. durch Reduktion von CO2 und
Vermeidung von Einwegmaterialien und Plastik.
- Präventionsarbeit für jeden Stadtbezirk individuell anpassen.