Veranstaltung: | Kommunalwahlprogramm 2020 KV Köln: Corona-Update |
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Kapitelverantwortliche*r: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 24.05.2020) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.05.2020, 14:07 |
CoronaUpd_13: Kapitel 18: Frauen
Kapiteltitel
Text
In den letzten Jahren wurde in Köln eine erfolgreiche Frauen*-Politik etabliert.
Durch aktive Bewegungen gegen Sexismus und sexuelle Gewalt, aber v. a. auch
durch den „Kölner FrauenStreik“, wurden viele Menschen erreicht. Dennoch hat
sich an der Lebensrealität für Mädchen und Frauen* nach wie vor zu wenig
geändert. Sie leben in sehr unterschiedlichen Lebensverhältnissen und ebenso
vielfältig sind die zu tragenden Belastungen. Da Frauen* noch immer den größten
Anteil der unbezahlten Sorgearbeit, wie in der Kindererziehung übernehmen, muss
Familienfreundlichkeit in Köln in allen Bereichen noch stärker vorangebracht
gebracht werden. Unseren langjährigen Kampf für Gleichberechtigung und gegen
alltäglichen Sexismus und Gewalt halten wir deshalb weiterhin aufrecht.
Die Corona-bedingte häusliche Isolation, mit der Empfehlung zu Hause zu
bleiben und Kontakte auf das Nötigste zu beschränken, lässt befürchten,
dass häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder deutlich zugenommen hat.
Insbesondere enge Wohnverhältnisse und die engmaschige häusliche Kontrolle
machen es Gewaltopfern schwer, sich bemerkbar zu machen. Umso wichtiger
sind unsere gesteckten Ziele.
Unsere Grüne Vision für Köln
Wir wollen …
- dass, Frauen* und Mädchen in Köln selbstbestimmt, gleichgestellt und
gleichberechtigt leben.
- dass sie bedarfsgerechte Unterstützung und Förderung in allen Lebenslagen
und Notsituationen, z. B. bei häuslicher Gewalt, finden.
- eine feministische Stadtplanung als Grundsatz bei der Planung des
öffentlichen Raums anerkennen.
- einen besonderen Fokus auf Alleinerziehende legen, die fast ein Viertel
der Haushalte mit Kindern ausmachen.
- die wachsende Gruppe der obdachlosen Frauen* stärker unterstützen.
- soweit wie möglich sexistische Werbung unterbinden.
- Frauenprojekte und -initiativen mit ihren frauen*- und mädchenspezifischen
Angeboten weiterhin unterstützen.
- das gesellschaftliche Bewusstsein für eine auf der Frauenbewegung
aufbauende Solidaritätsbewegung stärken, da die Gleichstellung der
Geschlechter eine Frage der Gerechtigkeit für alle ist.
Unsere Grünen Erfolge in Köln
Wir haben …
- die Anlaufstelle bzw. das Präventionsprojekt für Frauen* und Mädchen für
mehr Sicherheit im öffentlichen Raum „Edelgard schützt“ unterstützt.
- die Erweiterung des ersten Kölner Frauenhauses, eine Personalzusetzung und
die Suche nach einem Standort für ein drittes Frauenhaus initiiert.
- den Fachbeirat für Mädchenarbeit auf die Zielgerade gebracht.
- die Etablierung des Kölner Frauenpreises initiiert.
- uns für attraktive Arbeitsplätze in der Verwaltung im Sinne der
Familienfreundlichkeit eingesetzt, z. B. durch Erweiterung der Eltern-
Kind-Büros, Führung in Teilzeit, Mikrobeschäftigung und
Langzeitarbeitskonten.
- die Fortsetzung des Gleichstellungsaktionsplans für Köln, der auch die
Stadtgesellschaft mit einbezieht (Umsetzung der Europäischen Charta für
die Gleichstellung von Frauen* und Männern auf kommunaler und regionaler
Ebene) stark unterstützt.
- die Fortführung des Kompetenzzentrums „Frau und Beruf in der Region Köln“
unterstützt.
- den Handlungsleitfaden zum Umgang mit sexistischer und sexualisierter
Werbung in Köln mitgetragen.
- die Ausweitung der Sperrbezirke für Sexarbeiter*innen mit verhindert.
Unsere Grünen Ziele für Köln
Wir werden …
- mehr Schutzplätze und -räume für von Gewalt betroffene Frauen* und Kinder
durch Einrichtung eines dritten Frauenhauses sowie Schutzwohnungen mit
innovativen Konzeptansätzen in Köln schaffen.
- mehr Beratungsangebote für Frauen* schaffen und bestehende wie neue
Projekte durchgehend finanzieren.
- Anlaufstellen, Wohn- und Betreuungsplätze sowie Selbsthilfeprojekte für
und von wohnungslosen oder obdachlosen Frauen* ausbauen und fördern und
verdeckte Obdachlosigkeit unter Frauen* mit wissenschaftlicher
Unterstützung untersuchen.
- im Städtebau Barrierefreiheit zur Pflicht machen und einen öffentlichen
Raum schaffen, in dem Begegnung auf Augenhöhe selbstverständlich ist.
- uns für einen Gleichstellungsauschuss einsetzen, damit die Themen der
Gleichstellungspolitik fachlich und mit Nachdruck behandelt und in der
Stadtpolitik eine herausragende Rolle einnehmen können.
- dafür sorgen, dass sich Gleichstellung auch im Haushaltplan als gerechte
Verteilung der Mittel gemäß dem 5. Nachhaltigkeitsziel „Gender Equality“
der Vereinten Nationen niederschlägt.
- den Ausbau der Kinderbetreuung vorantreiben, die Betreuungszeiten
ausweiten, flexibilisieren, unterschiedliche Kinderbetreuungsmodelle
ermöglichen und den Bildungsaspekt innerhalb der Betreuungsangebote
stärken.
- uns für eine strukturelle und kulturelle Veränderung des Politikbetriebs
in allen kommunalen Gremien einsetzen.
- die Kostenübernahme für die Kinderbetreuung von Mandatsträger*innen
ausbauen und Kinderbetreuungsangebote bei allen öffentlichen
Beteiligungsveranstaltungen etablieren.
- für eine paritätische Besetzungen von kommunalen Gremien, höheren
städtischen Ämtern sowie Aufsichtsräten, Vorständen und
Geschäftsführungspositionen sorgen.
- Ein-Eltern-Familien in Köln stärker in den Fokus nehmen und u. a. durch
Ein-Eltern-Familien-Wohnhäuser sowie Gemeinschaftswohnungen unterstützen.